Kinder

Grundlagenwerk über hochsensible Kinder - und ihre Eltern:
Ende Mai 2015 im Kösel-Verlag erschienen: mein drittes Buch "Mein Kind ist hochsensibel - was tun? Wie Sie es verstehen, stärken und fördern". - Was benötigen hochsensible Kinder, um ihr wertvolles Potential zu entfalten? Und was brauchen hochsensible Eltern, Lehrer und Erzieher, um ihnen das geben zu können? - Inzwischen liegt das Buch in der dritten Auflage vor und ist bereits auf Italienisch und Koreanisch erhältlich.
Test: Ist mein Kind hochsensibel?

Einen Test, durch den Sie als Vater oder Mutter herausfinden können, ob Sie selbst zur Gruppe der Hochsensiblen gehören, finden Sie auf dieser Homepage unter der Rubrik Test. Hier ist ein Test, der Ihnen Aufschluss geben kann, ob Ihr Kind hochsensibel ist:

Das Kind reagiert stark und abwehrend auf große Lautstärke oder Lärm.

Das Kind gleicht Spannungen gern aus und versucht, für eine harmonische Atmosphäre zu sorgen.

Das Kind fühlt sich ein, wenn andere traurig oder krank sind. Es nimmt ganz von sich aus Rücksicht auf andere.

Das Kind liebt eher ruhige Spiele. (Wenn es zornig wird, kann es selbst auch einmal sehr laut werden.)

Das Kind spürt selbst kleinere Details in seiner Umgebung, die verändert wurden.

Während andere Kinder Spaß an schnellen und wilden Karussellfahrten haben, schreckt das Kind eher davor zurück.

Während andere Kinder nicht unbedingt davon beeindruckt sind, wenn Erwachsene mit einem anderen Kind schimpfen, fühlt sich das Kind davon tangiert, auch wenn es eigentlich selbst gar nicht gemeint ist.

Das Kind spielt gern auch einmal allein. Es erlebt sein Spiel intensiv und geht darin auf.

Das Kind hält sich vor neuen Dingen oder Eindrücken etwas zurück. Es verhält sich oft abwartend und braucht etwas länger, um sich dann darauf einlassen zu können.

Das Kind mag Wettspiele nicht besonders, es tut sich in ihnen nicht hervor. Es geht ihm offenbar nicht darum, zu gewinnen, über andere zu siegen oder zu dominieren.

Das Kind ist im Vergleich zu anderen Kindern eher leise und ruhig, auch wenn es Ausnahmen geben kann, zum Beispiel wenn es überreizt oder zornig ist.

Das Kind liebt Ausgleich und Gerechtigkeit. Es teilt gern Schokolade und Kekse. Es achtet darauf, dass alle etwas bekommen.

Das Kind ist interessiert und etwas zurückhaltend, wenn es anderen Kindern oder Erwachsenen vorgestellt wird.

Das Kind ist von dem "Schneller, Höher, Weiter" weniger beeindruckt als andere Kinder.

Die Deutung des Tests

Wenn Sie deutlich mehr als die Hälfte - also deutlich mehr als acht - der Aussagen bestätigen konnten, dann dürfte Ihr Kind hochsensibel sein. Bedenken Sie jedoch, dass ein Ergebnis von momentanen Situationen, von Ihrem eigenen Verhältnis zum Kind und dergleichen beeinflusst sein kann. - Das Alter des Kindes wurde bei diesem allgemein gehaltenen Test im Übrigen nicht berücksichtigt.
Diesen Test und mehr Informationen finden Sie in meinem Buch "Wenn die Haut zu dünn ist. Hochsensibilität - vom Manko zum Plus", Kösel-Verlag. Ebenso in dem Buch "Mein Kind ist hochsensibel - was tun?"
Hochsensible Kinder

Hochsensible Kinder erleben die Welt differenzierter und zugleich intensiver als andere Kinder. Sie müssen mehr Reize und Informationen geistig und seelisch verarbeiten. Deshalb brauchen hochsensible Kinder häufig auch mehr Zeit und die Möglichkeit zum Rückzug.

Man geht davon aus, dass die Anlage als eine Begabung und Wesensart ererbt ist, dass soziale Faktoren dabei jedoch eine große Rolle spielen. Der Umgang mit der hohen Sensibilität des Kindes hat entscheidenden Einfluss darauf, ob das Leben einer Highly Sensitive Person gelingt oder ob ein Hochsensibler - vielleicht schon in der Kindheit - an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Die hohe Sensibilität ist an sich kein Defizit, sondern eine Begabung zur Meisterung des Lebens und eine Gabe für großen inneren Reichtum.

Die Vorstellungen vom hochsensiblen Kind muss oft korrigiert werden: Nicht alle sind introvertiert, schüchtern, ängstlich oder schwach. Es gibt ebenso sehr offene und kommunikationsfreudige, sportliche, körperlich starke und hochintelligente. Man sollte sich generell davor hüten, hochsensible Kinder abzuwerten oder zu idealisieren. Hochsensible Kinder brauchen Eltern und Erzieher mit sehr viel Klarheit, die die Wahrnehmungen des hochsensiblen Kindes nicht in Frage stellen, die ihre Grenzen respektieren und ihnen Sicherheit geben, so dass sie an ihren Grenzen wachsen können.

Hochsensible Kinder sind ein Geschenk für ihre Eltern und für die Welt. Sie können einen wichtigen Beitrag dafür leisten, dass unsere Gesellschaft menschlicher wird. Um das zu leisten, brauchen sie Annahme, Rückhalt und Förderung, so dass sie sich entfalten können. Für ihre Eltern sind hochsensible Kinder ein ständiger Anstoß für die eigene Entwicklung. Und davon ist nicht nur ihre Rolle als Mutter oder Vater betroffen!

Literatur zum Thema hochsensible Kinder:

Elaine N. Aron: Das hochsensible Kind, München, mvg Verlag, 2008
Julie Leuze: Empfindsam erziehen. Tipps für die ersten 10 Lebensjahre des hochsensiblen Kindes, Wien, Festland Verlag, 2010
Rolf Sellin: Wenn die Haut zu dünn ist. Hochsensibilität - vom Manko zum Plus, München, Kösel-Verlag, 2011
Rolf Sellin: Bis hierher und nicht weiter. Wie Sie sich zentrieren, Grenzen setzen und gut für sich sorgen, München, Kösel-Verl., 2014
Rolf Sellin: Mein Kind ist hochsensibel - was tun?", München, Kösel-Verlag, 2015
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